Die Anlage sollte gut tranportierbar sein, d.h. einerseits stabil aber eben auch leicht ausfallen. Daher kam nur eine Rahmenkonstruktion mit Trassenbrettern in Frage, um möglichst wenig Holz verbauen zu müssen. Der Unterrahmen wird durch gekreuzte Latten verstärkt. In diesen Rahmen wurden dann die vorgeschnittenen Außenwangen eingesetzt, die bereits die äußere Anlagenkontur vorgeben.
Die Außenwangen erhielten vorne noch einen Ausschnitt für das Stellpult, während rückseitig ein Eingriff für den Tunnelbereich hergestellt wurde. Trassenbretter für Gleise und alle halbwegs ebenen Bereiche der Anlage wurden danach mit kleinen Hölzern auf die entsprechende Höhe gebracht. Aus Gewichtsgründen wurde die restliche Landschaftsoberfläche dann nur noch aus leichtem Styrodur modelliert.
Bei Planung der Anlage war das Busch Feldbahngleis noch nicht in Sicht. Zum Einbau kamen daher H0f-Flexgleise und -weichen von PMT, wodurch sich ein recht elegantes Gleisbild ergibt. Die Busch-Lokomotiven nutzen einen bei diesen leichten Fahrzeugen auch erforderlichen magnetischen Andruck zur Erhöhung der Reibung und Verbesserung der Stromabnahme. Daher wurden zwischen Gleis und Trassenbrett Blechstreifen geklebt, die sicherheitshalber noch einen Rostschutzanstrich auf Zinkbasis erhielten. Landschaftsbau ist schließlich eine eher feuchte Angelegenheit.
Das weitere Gelände besteht aus Styrodur-Dämmstoffplatten, die mit Holzleim zwischen die Holzteile geklebt wurden. Die Oberfläche wurde zunächst grob mit dem Messer und dann mit Schmiergelpapier geformt (das macht richtig Dreck!). Im Bereich der Felsen kamen zur Gestaltung von der Drahtbürste bis zu kleinen Schraubendrehern verschiedenste Werkzeuge zum Einsatz, je nachdem ob eine eher grobe natürliche Felsoberfläche oder strukturiertere Bruchoberflächen zu gestalten waren. Die später zu begrünenden Bereiche bekamen lediglich einen Überzug mit brauner Abtönfarbe, während die Felsbereiche mit verschiedenen Acrylfarben direkt ihr endgültiges Erscheinungsbild erhielten.
Die Lokomotiven werden analog angesteuert; Pulbreitenmodulation und Massensimulation sorgen für manierliche Fahreigenschaften. Damit mehrere Loks eingesetzt werden können, werden Abstellgleise mit der Weichenstellung abgeschaltet. Zusätzlich gibt es noch einige abschaltbare Gleisabschnitte; so kann das rechte Tunnelgleis auch als Mini-Schattenbahnhof genutzt werden. Wenn man mal einfach nur Zuschauen möchte, lässt eine Automatik einen Zug zwischen den Endbahnhöfen mit Aufenthalt an allen Bahnhöfen hin und her pendeln. Die Position des Zuges wird dabei über einige Reed-Kontakte im Gleis verfolgt, einen Magnet haben die Busch Loks ja bereits.
Bahnsteiglampen und Gebäude werden mit einzeln dimmbaren LEDs beleuchtet, dabei können die Bahnhöfe, Werkstatt und Kiosk als einzelne Bereiche geschaltet werden. Zusätzlich gibt es auch noch Geräuscheinspielungen von Hintergrundgeräuschen, Be- und Entladegeräusche für die Loren sowie Glocken und Hornsignale für die Loks. Die Ideen zu diesen Gimmicks kamen erst nach und nach und gehen weit über die ursprünglich angedachten Funktionen des Stellpultes hinaus. Viele Sonderfunktionen sind daher nur über die drahtlose Fernbedienung zu erreichen.
Die Züge sind magnetisch mit den Loks verbunden, während die einzelnen Loren untereinander mit der von Busch für die Feldbahn gewählten Imitation der Kupplungsketten gekuppelt werden. Magnetisch anhebbare Stopper zwischen den Gleisen gestatten ein Festhalten und damit Abkuppeln der Züge. Allerdings können die Stopper bei falsch positionierten Fahrzeugen auch mal die Achse aus dem Gleis heben, daher werden die Stopper per PWM sanft angehoben, damit man ggf. den Vorgang noch abbrechen kann. Insgesamt ergeben sich so aber Betriebsmöglichkeiten, die zunächst nicht vorgesehen waren und die ich der Busch Feldbahn anfangs auch nicht zugetraut hätte.
Auf der Rückseite befindet sich unterhalb des
Die Anlage steht normaler Weise auf einem in den Raum ragenden Sideboard in meinem Arbeitszimmer, so dass die Bedienung von zwei Seiten möglich ist. Den unvermeidlichen Staub hält eine Haube aus farblosem 5 mm Plexiglas ab. Dank der guten Tranparenz bleibt die Haube auch beim Betrieb auf der Anlage und gewährleistet monatelangen Fahrspass ohne Reinigungsorgien. Den passenden Abschluss zur Wand hin leistet ein auf Leinwand gedrucktes Bild des Rheintales mit Drachenfels und Drachenburg. Die Aufnahme habe ich allerdings vom Petersberg gemacht; vom Weilberg gibt es diesen tollen Ausblick direkt ins Rheintal nicht.
Stand: 02.06.2024. Anfragen und Anregungen bitte an: